Standard

Der Kromfohrländer

Meine persönliche Vorstellung einer  deutschen Hunderasse

Diese liebenswerten Clowns mit dem Terrierherz schleichen sich direkt ins Herz

Der Standard des Kromfohrländers

Es gibt viele Beschreibungen des Kromfohrländers, mehr oder weniger subjektiv und geprägt durch die eigenen Hunde und die Kromis, die der jeweilige Autor im Laufe der Zeit auf Spaziergängen, Ausstellungen oder zufällig im Urlaub getroffen hat. Es werden die guten Eigenschaften in den Vordergrund gestellt und weniger die Herausforderungen, die auf den zukünftigen Hundehalter zukommen. Manche Wesenszüge sind auch in dem einen Umfeld positiv, während sie im anderen zu Problemen führen.


Es gibt meines Wissens zwei Bücher über den Kromfohrländer. Das eine von Wanda Gräfin von Wes
tarp in den diversen Auflagen, die letzten überarbeitet von Inga Becker und seit 2022 gibt es das Buch von Astrid Möller. Die anderen Bücher stammen aus Reihen, die es für viele Rassen gibt, in denen ein paar Seiten die im Titel genannte Rasse behandeln (das meiste vermutlich abgeschrieben) und der Rest für alle Rassen gleich ist. Darüber hinaus gibt es viele Beschreibungen auf Homepages und in Hundezeitschriften. 


Für Interessenten, die auf der Suche nach dem richtigen Hund für sich sind, möchte ich den Standard des Kromfohrländers, wie er bei der FCI (Fédération Cynologique International) hinterlegt ist, etwas erklären. Der Standard beschreibt das Schönheitsideal einer Rasse. Von diesem Ideal weicht jeder Hund individuell mehr oder weniger ab. Wichtig ist, nicht einzelne Punkte des Standards mehr zu gewichten als andere sondern immer das Gesamtbild zu betrachten.


Die Gewichtung einzelner Merkmale mehr als andere ist eine Gefahr für jede Rasse. Wer mehr hierüber erfahren möchte, braucht nur nach "Qualzucht" im Internet zu suchen. Der Kromfohrländer ist hier glücklicherweise im Moment nicht gefährdet. Kromfohrländer sind in ihrem Erscheinungsbild etwas variabler als Rassen die einen sehr strengen, sehr ausführlichen Standard haben aber einheitlicher als manche Rassen, die als reine Arbeitsrasse gezüchtet werden.


Der Kromfohrländer wird in der Gruppe 9 - Gesellschafts- und Begleithunde geführt. Die internationale Anerkennung der Rasse erfolgte am 28.11.1955, der aktuelle Standard ist vom 12.10.1998. Zu finden ist der Standard auf den Seiten der FCI unter https://www.fci.be/de/nomenclature/KROMFOHRLANDER-192.html



Der Standard nach FCI


URSPRUNG: Deutschland.


Was bedeutet das


In der FCI sind ca. 350 Hunderassen anerkannt. Insgesamt liegt die Zahl der Hunderassen weltweit irgendwo jenseits der 400. Ursprung Deutschland können knapp 40 Rassen für sich in Anspruch nehmen.

DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN OFFIZIELLEN STANDARDS: 12.10.1998.

Der zur Zeit gültige Standard wurde seit Anerkennung der Rasse im Jahr 1955 mehrmals angepasst und geändert.

VERWENDUNG: Begleit- und Haushund.

KLASSIFIKATION FCI: Gruppe 9 Gesellschafts-und Begleithunde. Sektion 10 Kromfohrländer. Ohne Arbeitsprüfung.

Der Kromfohrländer wurde in der Monaco-Fassung des Standards noch als Schutzhund bezeichnet. Er ist ein guter Wächter. Für die Ausbildung zum  Schutzhund ist sein Wesen absolut ungeeignet. Er ist der ideale Begleithund. Ohne Arbeitsprüfung bedeutet, der Kromfohrländer muss für die Zulassung als Zuchthund keine Leistungsprüfung absolvieren.

KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS: Der Kromfohrländer ist eine der jüngsten deutschen Hunderassen und seit 1955 international anerkannt. Die Erstzüchterin, Frau Ilse Schleifenbaum, wohnte bei Siegen im südlichen Nordrhein - Westfalen nahe der Gemarkung «krom Fohr», was auf hochdeutsch «krumme Furche» heißt. So entstand der Name «Kromfohrländer». Seinen Stammeltern, dem drahthaarigen Foxterrier und dem Grand Griffon Vendéen, verdankt er sein liebenswertes Wesen, sein Temperament und seinen Charakter.


Als eingefleischter Kromifan habe ich auch den Ursprungsort, an dem Frau Schleifenbaum während des Krieges gewohnt hat, besucht. In einem Interview hat Frau Schleifenbaum die Namensgebung wie folgt erklärt: "wir haben so ein kleines Wochenendhaus gehabt, in der Gemarkung Grund bei Hilchenbach, und dieses Stückchen Wiese das hieß die krumme Furche. Auf hochdeutsch. Und die Bauern sagen hier im Platt die krom Fohr".

In diesem Interview erzählte der Journalist, dass ein Hund "es war ein französischer, nicht ganz reinrassiger Griffon-Hund", von einem amerikanischen Auto sprang und dann mit einer Hündin Freundschaft schloß. Dem Aussehen einiger Kromfohrländer sieht man den Griffon heute noch an. (Quelle WDR)

Ilse Schleifenbaum und zwei Ihrer Hunde

Kromfohrländer

Griffon und Foxterrier (Glatthaar)

ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD: Mittelgroßer Hund.

Mittelgroßer Hund ist ein recht schwammiger Begriff, daher hier ein kleiner Größenvergleich.

Chiahuahua • Grand Griffon Verdeen • Dackel • Border Collie • Beagle • Dansk Svensk Gardhund • Rottweiler • Parson Russel Terrier • Foxterrier • Deutscher Schäferhund • Kromfohrländer

Es gibt zwei verschiedene Varietäten, die durch die Haarart bestimmt werden: • Rauhaar • Glatthaar.

Die Haarart beim Kromfohrländer wird oft missverstanden. Rauhaar bedeutet, der Hund hat einen Bart, Glatthaar bedeutet er hat keinen Bart. Die Beschaffenheit des Haarkleids wird weiter unten genauer ausgeführt.

WICHTIGE PROPORTION: Die Rumpflänge ist etwas größer als die Widerristhöhe.

Auch hier wieder der Vergleich mit anderen Rassen, links Chow Chow, Pudel und Begamasker mit einer quadratischen Silouette, Retriever, Kromfohrländer und Dansk Svensk Gårdhund mit längerer Rumpflänge

VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN): Anpassungsfähiger, lernfähiger und temperamentvoller, gegenüber Fremdpersonen zurückhaltender Begleit- und Haushund mit geringem Jagdtrieb. Aggressivität und Ängstlichkeit sind nicht erwünscht.

Diese Beschreibung stimmt, ist aber nur sehr rudimentär. Dem Wesen des Kromfohrländers widme ich eine komplette Seite um Interessenten an der Rasse zu zeigen worauf sie sich einlassen und wie man damit umgehen kann.

KOPF OBERKOPF: Schädel: Leicht rundlich, ohne Stirnhöcker; Stirnfurche angedeutet. Stopp: Gut angedeutet.

GESICHTSSCHÄDEL: Nasenschwamm: Mittelgroß, Nasenlöcher gut geöffnet, schwarz bevorzugt, braun gestattet.

Fang: Verhältnis von Fanglänge zu Oberkopf ist 1 : 1. Profillinien von Fang und Oberkopf verlaufen parallel. Mit geradem Nasenrücken, mäßig breit. Im Profil und von oben gesehen sich bis zur Nasenspitze leicht verjüngend. Lefzen: Anliegend, nicht zu kräftig; Lefzenwinkel geschlossen; dunkel pigmentiert. Kiefer / Zähne: Kräftige Kiefer mit einem regelmäßigen und vollständigen Scherengebiß (42 Zähne gemäß der Zahnformel), wobei die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen. Zangengebiß ist gestattet. Backen: Gute Bemuskelung, vom Unterkiefer über Oberkiefer bis zum Jochbein straff anliegend.

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Zum Vergleich der Spitz: Der Fang ist nicht zu lang, weder grob noch zugespitzt und steht in proportional gefälligem Verhältnis zum Oberkopf (ca. 2 : 3)

AUGEN: Mittelgroß, oval; etwas schräggestellt; dunkelbraun, mittelbraun gestattet.

Links mandelförmig rechts rund (Amstaff)

OHREN: Seitlich hoch angesetzte, nicht oberhalb des Schädeldaches gefaltete Kippohren; von dreieckiger Form mit abgerundeten Spitzen, am Kopf anliegend.

Sehr beweglich, stimmungsabhängig getragen, etwas Flatterohr zulässig.

Oben Nenja vom Schloß Judenau mit korrekt getragenen Ohren. Darunter Ayla vom Reutlinger Georgenberg mit Flatterohr.

Beim Foxterrier (hier Glatthaar, oben) und Parson Russel Terrier (Mitte) sind die Ohren V-formig und beim Foxl oberhalb des Schädeldachs gefaltet, beim Parson nicht über dem höchsten Punkt des Schädeldachs.


Der Dansk/Svensk Gardhund (unten) trägt die Ohren manchmal rosenförmig.

HALS: Profillinie: Schräg ansteigend mit leicht gewölbtem Nacken. Länge: Mittellang. Form: Kräftig, zum Rücken hin gut bemuskelt. Haut: Fest anliegend, ohne Wamme.

Wamme nennt man eine ausgeprägte herabhängende Hautfalte am Hals, wie sie bei vielen Molossern zu sehen ist

KÖRPER: Oberlinie: Gerade verlaufend, etwas länger als Widerristhöhe. Widerrist: Angedeutet. Rücken: Kräftig; mittellange, gerade Rückenlinie. Lenden: Ein wenig schmaler als der Rippenkorb, gut entwickelt. Kruppe: Leicht abfallend verlaufend, gut bemuskelt.

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... wird noch ergänzt ... wir machen erst mal ein Nickerchen


 



Brust: Mäßig breit und tief. Unterlinie auf Ellenbogenhöhe beginnend. Rippen leicht gewölbt, Vorbrust leicht betont. Untere Profillinie und Bauch: Zu den Lenden aufgezogen.KÖRPER: Oberlinie: Gerade verlaufend, etwas länger als Widerristhöhe. Widerrist: Angedeutet. Rücken: Kräftig; mittellange, gerade Rückenlinie. Lenden: Ein wenig schmaler als der Rippenkorb, gut entwickelt. Kruppe: Leicht abfallend verlaufend, gut bemuskelt. Brust: Mäßig breit und tief. Unterlinie auf Ellenbogenhöhe beginnend. Rippen leicht gewölbt, Vorbrust leicht betont. Untere Profillinie und Bauch: Zu den Lenden aufgezogen. RUTE: Nicht kupiert, mittellang; Rutenansatz kräftig, Säbelrute, etwas geringelte Rute gestattet; Behaarung entsprechend der Körperbehaarung. In der Ruhe wird die Rute hängend mit leicht aufgebogener Spitze, in der Bewegung sichelförmig über dem Rücken getragen. GLIEDMASSEN VORDERHAND: Allgemeines: Die Stellung der Gliedmaßen, von vorne gesehen, ist gerade und senkrecht. Schulter: Gut bemuskelt; Schulterblatt mäßig lang und schräg gelagert. Oberarm: Zum Schulterblatt ca. 110° gewinkelt, gut bemuskelt. Ellenbogen: Natürlich am Körper anliegend, weder auswärts noch einwärts gedreht, ca. 120° gewinkelt. Unterarm: Etwas länger als der Oberarm, senkrecht zum Boden stehend, kräftig. Vorderfußwurzelgelenk: Gut entwickelt, aber nicht zu stark und dick. Vordermittelfu : Relativ kurz, von vorne gesehen in gerader Fortsetzung des Unterarmes; von der Seite gesehen leicht schräg gestellt. Vorderpfoten: Leicht gewölbte, aneinanderliegende Zehen; Krallen kräftig; Ballen gut entwickelt, dunkel pigmentiert; helle Krallen zulässig. HINTERHAND: Allgemeines: Von hinten gesehen ist die Stellung der Hinterläufe gerade und senkrecht zum Boden. Oberschenkel: Gut bemuskelt, Hüftgelenkswinkel ca. 100°. Unterschenkel: Sehnig, zum Oberschenkel um ca. 105° gewinkelt. Hintermittelfu: Ähnlich dem Vordermittelfuß, senkrecht stehend, ohne Afterkralle. Hinterpfoten: Gleich den Vorderpfoten.


GANGWERK: Fließend, fördernd, gleichmäßig ausgreifend; mit gutem Vortritt und kräftigem Schub, springfreudig; kein Paßgang. HAUT: Bindegewebe straff; Pigmentierung entsprechend der Fleckung des Haarkleides. HAARKLEID Haar: • Rauhhaar: Dichte, rauhe Textur, mit Bart. Haarlänge am Widerrist und auf dem Rücken nicht länger als 7 cm. An den Seiten kürzer, etwa 3 cm. Das Haar auf dem Rücken und an Vorder- und Hinterhand ist härter als an den Seiten. Am Gesicht und am Fang längeres Haar. Haare an den Ohren dem Körperhaar entsprechend. Unterwolle vorhanden, kurz und weich. • Glatthaar: Dichte, weiche Textur, ohne Bart. Haarlänge am Widerrist und auf dem Rücken nicht länger als 7 cm. An den Seiten kürzer, etwa 3 cm. Haar gut am Körper anliegend. Die Ohren, die Unterseite des Halses und die Brust sind länger behaart. Rute mit guter Fahne. Gute Befederung an den Rückseiten der Vorderläufe und der Oberschenkel erwünscht. Am Gesicht und am Fang kurzes Haar. Unterwolle vorhanden, kurz und weich. Farbe: Am Körper: Grundfarbe weiß; hellbraune, rotbraune bis stark dunkelbraune Abzeichen in Form von verschieden großen Flecken oder als Sattel. Schwarze Haarspitzen bei brauner Unterwolle erlaubt. Am Kopf: Hellbraune, rotbraune bis dunkelbraune Abzeichen an den Backen, über den Augen und auf den Ohren. Weitgehend symmetrisch unterteilt mit einer bis auf die Stirn reichenden oder bis zum Nacken durchgehenden weißen Zeichnung (symmetrische Maske mit Blesse). GRÖSSE UND GEWICHT: Widerristhöhe: Zwischen 38 cm und 46 cm. Gewicht: Rüde 11 kg bis 16 kg, Hündin 9 kg bis 14 kg. FEHLER: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist. SCHWERE FEHLER: • Farbschwache Augen. • Zu starke Verblassung der braunen Flecken. • Schwarz gewolkte Flecken ohne braune Unterwolle. • Fehlen der Flecken am Körper. • Stark ungleichmäßige Zeichnung am Kopf. DISQUALIFIZIERENDE FEHLER: • Aggressive oder űbermäβig ängstliche Hunde • Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstőrungen aufweisen. • Wesensschwäche. • Vorbiβ oder Rückbiβ. • Fehlen von mehr als 2 Molaren oder von mehr als 3 Prämolaren. • Albinismus. FCI-St. Nr. 192 / 12. 10. 1998 7 • Blaues Auge. BEMERKUNGEN: Ein fehlender Schneidezahn im Unter-oder Oberkiefer, sowie etwas kürzeres oder längeres Haarkleid sollten bei sonst vorzüglicher bzw. sehr guter Bewertung des Hundes nicht als ausschließende Fehler bewertet werden. N.B. • Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden. • Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden


Quelle: http://www.fci.be/de/nomenclature/KROMFOHRLANDER-192.html

Meiner Meinung nach eine der besten Beschreibungen des Kromfohrländers ist ein Artikel der österreichischen Hundezeitschrift WUFF "Der Kromfohrländer"




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